70. Ausgabe des Schweinfurter OberLandKuriers
Das Jahr geht schon wieder seinem Ende entgegen.
Weihnachten steht vor der Tür.
Im Schweinfurter Oberland und rings herum ist nach Corona wieder ein „normales“ Weihnachtsfest zu erwarten. Christkindlesmärkte, Weihnachtskonzerte, besinnliche Adventsfeiern, Silvester mit Feuerwerk und Silvesterfeiern. Das neue Jahr mit all seinen Erwartungen und Hoffnungen.
Aber irgendwie will keine so rechte Freude aufkommen. Die Welt steht in Flammen. Krieg, Terror und unschuldige Opfer rings um uns her. Wo ist er denn, der Weihnachtsfrieden, die frohe Weihnacht? Hier bei uns ist er eigentlich uneingeschränkt möglich. Obwohl ja viele meinen, sie hätten Grund sich zu beschweren und auf hohem Niveau zu jammern, weil so manches nicht optimal läuft. Wie wäre das bei uns, wenn ein Säugling mit seinen Eltern aus einem, für ihn gefährlichen Land, zu uns flüchten wollte?
Falls er nicht schon im Terror der eigenen Heimat grausam zu Tode gekommen wäre, hätte er wohl kaum eine Chance, bei uns Sicherheit zu finden. Der Weg hierher könnte im Mittelmeer schon zu Ende sein. Oder er landet in einem von uns finanziertem Flüchtlingslager, wo kaum ein menschenwürdiges Leben möglich ist.
Und ist die Familie doch noch im „gelobten Land“ Deutschland angekommen, erwartet sie eine endlose Bürokratie und Unsicherheit, wie es weiter geht. Wahrscheinlich würden sie abgeschoben, da die Situation in ihrem Heimatland nicht nachweisbar lebensbedrohlich ist. Ja ich weiß, wir können nicht alle aufnehmen und es sind auch einige böse Buben dabei.
Aber wo bleibt die Menschlichkeit, die Barmherzigkeit? Wo bleibt der Weihnachtsfrieden? Mit diesem Zwiespalt müssen wir leben lernen. Und deshalb ist Dankbarkeit angesagt. Dankbarkeit für Frieden, Wohlstand, Sicherheit und so vieles mehr, das wir hier bei uns haben. Was nicht unser Verdienst ist, denn niemand kann bestimmen wo er geboren wird. Aber wir können dankbar sein und uns wieder einmal bewusst machen, gerade jetzt zu Weihnachten, auf welcher Insel der Seligen wir leben.
Deshalb möchten auch wir unsere Dankbarkeit ausdrücken. Für die Treue unserer Lesern und Leserinnen. Bei unseren Anzeigenkunden für ihre Unterstützung Bei allen, die einen Beitrag zum Schweinfurter Oberlankurier geleistet haben. Besonders bei allen Redaktionsmitgliedern.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien trotz aller Schwere in der Welt, ein frohes, ruhiges und vor allem besinnliches Weihnachtsfest und ein hoffentlich friedvolleres Jahr 2024. Und enden mit einem Gedicht von Friedrich Rückert über den Zwiespalt dieser Welt.
Für die Redaktion und alle Mitarbeiter
RESI RUDOLPH
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